Nach Extremsommer

Trinkwasserversorgung in Bochum ist bis 2100 gesichert

Der Sommer 2022 war in NRW heiß und trocken. Der Ruhrverband sieht dringenden Handlungsbedarf und sendet gute Nachrichten.

Bochum – Es waren zwei Sommer der Extreme: Während im vergangenen Jahr die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz für Wasser im Überfluss gesorgt hatte, fiel der vergangene Sommer viel zu trocken aus. Der Ruhrverband, der auch für die Trinkwasserversorgung im Ruhrgebiet zuständig ist, hat einen Bericht veröffentlicht, der das ganze Ausmaß des Extremwetters aufzeigt. RUHR24 hat sich den Bericht angeschaut.

StadtBochum
LandNordrhein-Westfalen
ThemaTrinkwasserversorgung

Rekordsommer 2022 in NRW – Ruhr und Rhein mit wenig Wasser

Fest steht: Nordrhein-Westfalen erlebt 2022 einen Rekordsommer – mal wieder. „Erschreckend trocken“ bilanzierten die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWW) die heiße Jahreszeit für das bevölkerungsreichste Bundesland. Mit 19 Grad Celsius im Durchschnitt fielen die Sommermonate mit 2,7 Grad über dem langjährigen Mittel zu warm aus.

Mit 120 Litern pro Quadratmeter tröpfelte es zudem deutlich zu wenig Wasser vom Himmel. Die Folgen waren für alle sichtbar: ein ausgetrockneter Rhein, Fischsterben an einem Ruhrgebietsfluss und trockene Wiesenflächen, wohin man schaut.

Bereits im Juni deuteten erste Wetterexperten einen trockenen Sommer an. Der Ruhrverband und die Wasserwerke Westfalen signalisierten aber schon damals: Die Trinkwasserversorgung für das Ruhrgebiet ist gesichert.

Obwohl im Jahr 2021 mehr als genügend Wasser vom Himmel kam und die Ruhr nur dank der Talsperren im Sauerland nicht das Ruhrgebiet überschwemmte, sank der Pegel in eben jenen Talsperren in diesem Sommer kontinuierlich.

Pegel der Ruhr soll in Witten und Villigst gesenkt werden

Trotzdem: Der Ruhrverband bilanziert in seinem neuesten Gütebericht, dass sich dringend etwas ändern müsse, damit eine Trinkwasserversorgung auch weiterhin gesichert bleibt. So sollen beispielsweise die Pegel in Villigst und ab Hattingen gesenkt werden. Ziel ist es, dass weniger Wasser aus den Talsperren im Sauerland abgelassen wird, damit mehr Wasser für rund vier Millionen Menschen im Einzugsbereich des Ruhrverbands zur Verfügung steht.

Allerdings müsse hier das Land Nordrhein-Westfalen entscheiden, ob die Pegel an der Ruhr gesenkt werden dürfen. Der Ruhrverband appelliert: „NRW muss schneller werden. Das nächste Extremereignis wartet nicht auf lange Behördenabstimmungen“, so Bernd Heinz, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr.

Die Möhnetalsperre versorgt das Ruhrgebiet mit Trinkwasser.

Bochum kann auf Trinkwasser bis 2100 zählen – Regenwetter in Sicht

Es gibt dennoch gute Nachrichten: Laut Radio Bochum ist die Trinkwasserversorgung für die Ruhrgebietsstadt bis ins Jahr 2100 gesichert. Die Bochumer bekommen ihr Wasser aus den Werken in Essen-Horst und Witten.

Und vielleicht füllt der angesagte Regen für Ende September die Wasserspeicher wieder etwas auf. Ab Montag (26. September) könnte es in NRW vermehrt regnen und gewittern.

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