Prognose

Horror-Szenario: Bochum könnte im Jahr 2046 zur „Rotten Oasis“ werden

Zukunftssorgen gehören aktuell zum Leben vieler Menschen dazu. Wie Bochum in etwa 24 Jahren aussehen könnte, haben sich Wissenschaftler angesehen.

Bochum – Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, Unterdrückung von Frauen im Iran und die Klimakrise gehören fest zum Inhalt großer Nachrichtensendungen. Viele Menschen fühlen sich nicht zuletzt auch wegen der Coronakrise entmutigt und blicken sorgenvoll in die Zukunft. Studenten der Ruhr-Universität Bochum haben sich mit einem Zukunftsszenario für Bochum auseinandergesetzt, wie RUHR24 weiß.

StadtBochum
ThemaLeben im Jahr 2046
ProjektKlimaresiliente Kommunalpolitik

So könnte Bochum im Jahr 2046 aussehen – Zukunft pink?

„Alle malen schwarz, ich seh‘ die Zukunft pink. Wenn du mich fragst, wird alles gut, mein Kind. Mach dein Ding, aber such‘ keinen Sinn. Und was nicht da ist, musst du erfinden“, heißt es im neuen Lied von Peter Fox. Wie wird die Zukunft für uns Menschen aussehen? Werden sich die düsteren Prophezeiungen von Ressourcen-Kriegen und der Erderwärmung bewahrheiten?

Studenten der Ruhr-Universität Bochum haben sich mit vier möglichen Szenarien beschäftigt. Es handelt sich um eine Kooperation mit der Stadt Bochum und den Scientists for Future. Ziel des Projekts war es, den Studenten der Wirtschaftswissenschaften die sogenannte Szenarioplanung beizubringen. Aufgabe ist es gewesen, zu schauen, wie Bochum vor dem Hintergrund des Klimawandels im Jahr 2046 aussehen könnte.

Dabei gab es nicht nur die düstere Variante, bei der die Welt einen Kollaps der Ökosysteme erfährt. Auch die Möglichkeit, dass die Energiewende klappt, wurde durchgespielt. Die verschiedenen Möglichkeiten wurden auf einigen Bildern verdeutlicht.

Dunkles Zukunftsszenario für Bochum: Kühlbunker, Mangelversorgung und Ungleichheit

Auf einer Darstellung ist der City Point in Bochum im Projekt „Waste Land“ zu sehen. Mangelversorgung und Ungleichheit sind zu gegen. Menschen scheinen um Güter kämpfen zu müssen. Eine Ampel im Hintergrund steht auf Rot. Über Bochum hängt ein dunkler Dunst. Eine ins Bild gehaltene Zeitung sagt den Wetterbericht mit bis zu 39 Grad voraus.

Doch, es scheint auch anders zu gehen. Im Szenario „Rotten Oasis“ lernt die Bevölkerung von Bochum, mit den Folgen der Erderwärmung zu leben. Auf dem Bild zu sehen ist eine Art Kühlbunker, in dem Menschen leben und schlafen, vermutlich weil es in der Stadt selbst zu warm ist, um sich dauerhaft aufzuhalten (mehr News aus Bochum bei RUHR24).

Die Zukunft von Bochum könnte düster und heiß aussehen.

In einer Mitteilung der Ruhr-Universität Bochum heißt es zu diesem Zukunftsbild: Das Szenario zeigt die „pragmatische Anpassungsstrategie der Stadtgesellschaft. Die Bevölkerung übernimmt in Eigeninitiative und aus Mangel an öffentlicher Daseinsvorsorge viele Aufgaben in der Stadt und trotzt den Auswirkungen des Klimawandels“.

Bochum im Jahr 2046 – Studenten der Ruhr-Universität malen die Zukunft grün

Die Verkehrswende könnte allerdings auch gelingen. Zumindest, wenn man dem Szenario „Greentopia“ glauben mag. Im Bild zu sehen ist eine Fahrradstraße. Links und rechts von ihr säumen sich Häuser, welche eine Fassadenbegrünung besitzen. Diese senkt die Temperatur in der Stadt und macht das Mikroklima angenehmer. Auch die Stadt Dortmund will im Zuge des Projekts „Schwammstadt“ mehr Fassadenbegrünung einsetzen.

Studenten der Ruhr-Universität Bochum haben einen Blick in die Zukunft geworfen.

Das scheinbar perfekte Bild von Bochum, mit neuen Radwegen, mehr grün in der City und freien Flächen wird jedoch gestört. Eine Radfahrerin, die durch die Darstellung fährt, wird von einem Auto verfolgt, welches dunklen Rauch ausstößt. Eine Verkehrswende scheint noch nicht abgeschlossen.

Das Europäische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, den Verkauf von neuen Benzin- und Dieselautos bis 2035 zu verbieten.

Zukunftsprojekt an der RUB – Klimawandel schreitet weiter voran

Alle Ergebnisse des wissenschaftlichen Projekts „Klimaresiliente Kommunalpolitik – Eine Szenarioanalyse für Bochum im Jahr 2046” sind in einem Sammelband nachzulesen. Das Buch haben die Studenten über mehrere Semester entwickelt. „Das Projekt zeigt exemplarisch, wie innovative universitäre Lehre aussehen sollte und zu welchen Leistungen motivierte Studierende fähig sind“, so der leitende Professor Michael Roos.

Durch den Ausstoß von unter anderem CO₂ schreitet die menschengemachte Erderwärmung immer mehr voran. Extreme Wetterphänomene wie lange Hitze- und Trockenperioden nehmen zu. Um die Folgen abzumildern, versuchen Politik und Experten die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dafür müssen die Emissionen drastisch sinken, etwa durch eine Verkehrswende aber auch ein Umdenken in der Industrie.

Rubriklistenbild: © Cross Architecture/Rendertaxi

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