Projekt in der City

Markthalle Bochum soll „einer der besten Einkaufsorte“ im Ruhrgebiet werden

Die Markthalle Bochum ist eines der schillerndsten Projekte der Stadt. Der Ort soll in die ganze Region ausstrahlen. Doch es kündigen sich Probleme an.

Bochum – Bis 2026 will die Stadt die Markthalle im Zentrum Bochums eröffnen. Einen solchen Ort gibt es im Ruhrgebiet in dieser Form noch nicht, weshalb die Rede von „einer der besten Einkaufsorte für frische Qualitätslebensmittel zu vernünftigen Preisen in der Region“ ist.

Adresse Markthalle BochumWilly-Brandt-Platz/Ecke Viktoriastraße
Eröffnung (geplant, Stand November 2022)Ende 2026
ÖffnungszeitenIn Planung (Stand November 2022)

Markthalle Bochum soll bis Ende 2026 fertig werden und überregional ausstrahlen

Die Arbeiten für den Bau der Markthalle sollen noch in 2022 beginnen. Als Erstes muss dafür ein Luftschutzbunker abgerissen werden. Im April 2023 dann soll die Baugrube für die Markthalle ausgehoben sein.

Das Projekt entsteht im 100 Jahre alten „Telekom-Block“ gegenüber dem Rathaus. Der Gebäudekomplex wird bis Ende 2026 für 153 Millionen Euro (Stand November 2022) zum „Haus des Wissens“ umgebaut, wozu auch die Markthalle gehört.

Zukunft der Wochenmärkte in Bochum ist wegen der Markthalle ungewiss

Während die ersten Pläne zu der Anzahl der Stände oder der Art des Angebots stehen, gibt es aber noch ein paar offene Fragen: Etwa, was mit den Wochenmärkten in der Bochumer Innenstadt passiert, wenn die große Markthalle in zentraler Lage eröffnet?

Gegenüber RUHR24 antwortet ein Sprecher der Stadt, dass eine „gute Kooperation und Abstimmung mit den bestehenden Märkten in Bochum (...) selbstverständlich“ sei. Markthalle und Wochenmärkte sollten sich laut Plänen der Stadt zu einem „Standortnetz“ ergänzen.

Wochenmärkte in Bochum sollen trotz Markthalle weiter erhalten bleiben

Allein in der Innenstadt gibt es dreimal in der Woche einen Markt: am Hauptbahnhof und auf dem Dr. Ruer-Platz. Ob und in welcher Form diese Märkte nach Eröffnung der Markthalle weiterbestehen können, ist unklar.

Die Markthalle Bochum soll Teil des künftigen „Haus des Wissens“ in der City sein.

Klar ist jedoch, dass die Bochumer Markthalle keine „Fressmeile“ werden soll, also keine Ansammlung von Imbissen, wie etwa im benachbarten Ruhr Park oder dem Centro in Oberhausen. Die Stadt setzt auf den Handel mit frischen Lebensmitteln und auf Gastronomie als Ergänzung. Ein Markthallen-Management soll die Qualität der Händler dauerhaft kontrollieren.

Fast 50 Stände soll es in der Markthalle Bochum geben

In der Markthalle selbst soll es laut aktuellen Plänen 40 feste und neun mobile Stände geben. Je nach Art des Händlers können mehrere Module zusammengeschlossen werden, sodass zwischen 20 und 30 verschiedene Anbieter ihre Produkte präsentieren können.

Auch das Dach des „Haus des Wissens“, in dem die Markthalle Bochum entsteht, soll künftig genutzt werden.

Als Vorbild für eine Art „Showcooking“ hat sich die Stadt Bochum die Markthalle in Kopenhagen genommen. Dort, wie auch künftig in Bochum, sollen die Markthändler ihre Frischprodukte am Stand zubereiten. Die Stadt Bochum wird dafür vom Betreiber der Markthalle Kopenhagen beraten.

Markthalle Bochum ist so groß, wie ein Drittel eines Fußballfeldes

Wer in der Bochumer Markthalle essen möchte, der soll dies auf einem laut Stadt „hochwertigen“ Mehrweg-Geschirr tun und auf „einladenden Verzehrplätzen“ sitzen. Übrigens: Die Markthalle soll rund 2000 Quadratmeter groß sein, also etwas weniger als ein Drittel eines herkömmlichen Fußballfeldes.

Während die Markthalle Bochum tagsüber ein Ort des Handels und der Begegnung sein soll, könnte es ab dem Nachmittag/Abend Austragungsort besonderer Events sein. So sind Kochshows, Degustationen, Kochbuchvorstellungen und Kooperationen mit VHS-Kursen und Schulen bis hin zu temporären Events zu Wissensthemen geplant.

Öffnungszeiten der Markthalle noch unklar – Betreiber soll erst 2024 gesucht werden

Wie die Öffnungszeiten der Markthalle Bochum aussehen könnten, ist (Stand November 2022) noch unklar. Zu weit weg ist die Eröffnung im Jahr 2026, als dass die Stadt dazu bereits Auskunft erteilen könnte. Auf ihren Internet-Seiten heißt es von der Stadt Bochum aber, das „Haus den Wissens“ sollte idealerweise von morgens bis spät am Abend geöffnet sein. Unklar ist, was das für die Markthalle bedeutet.

Derzeit gibt es nicht einmal einen Betreiber. Dieser soll erst in 2024 gesucht werden – „aufgrund der derzeitigen Umbruchsituation im Lebensmittelbereich“, wie ein Sprecher gegenüber RUHR24 angibt. Und weiter: „Die Fläche der Markthalle wird aber nie als leerer, dunkler Ort wahrgenommen werden.“

Geht der Plan der Stadt Bochum auf, könnte mit der Markthalle im „Haus des Wissens“ ein Ort entstehen, der „die Menschen (zurück) in die Innenstadt holt.“ Das sei gerade nach dem geänderten Einkaufsverhalten während und nach Corona von besonderer Bedeutung – Stichwort Online-Handel (Hier weitere Bochum-News bei RUHR24 lesen).

Rubriklistenbild: © Cross Architecture/Rendertaxi

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