Verkehr im Ruhrgebiet
Bochums Innenstadt wird teils autofrei – wichtige Hauptstraße betroffen
Die Innenstadt von Bochum soll ab dem 4. Oktober teils autofrei werden. Wichtige Achsen werden für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Bochum – Autos, LKW und anderer motorisierter Verkehr hat im Umfeld des Bochumer Rathauses ab dem 4. Oktober so gut wie nichts mehr zu suchen. Die Stadt Bochum verbannt dort den sogenannten MIV, den „motorisierten Individualverkehr“. Doch wie so oft, gibt es auch hier einige Ausnahmen, wie RUHR24 erfuhr.
Stadt | Bochum |
Oberbürgermeister | Thomas Eiskirch (SPD) |
Einwohner | 363.400 (Ende 2021) |
Bochum verbannt Verkehr aus der Innenstadt und streicht auch viele Parkplätze
Konkret geht es um zwei wichtige Straßen direkt in der Innenstadt von Bochum: die Hans-Böckler-Straße und die Viktoriastraße. Beide Straßen führen den Verkehr parallel zur Bochumer Fußgängerzone, der Kortumstraße, von Süd nach Nord um umgekehrt.
Die Viktoriastraße führt auch am Bermudadreieck vorbei – allerdings ist dieser Abschnitt von den Maßnahmen der Stadt Bochum nicht betroffen. Dagegen sind Autos künftig direkt vor dem neuen Viktoria Karree ausgeschlossen. Der Gebäude-Komplex mit vielen neuen Geschäften soll Anfang 2023 eröffnen.
Auch „Ruhe“ vor Autos werden künftig die Besucher der großen Markthalle im Mega-Projekt „Haus des Wissens“, direkt am Bochumer Rathaus haben. Bis das im Ruhrgebiet einzigartige Vorhaben fertiggestellt ist, werden aber noch viele Jahre vergehen.
Wirklich viel verändern an der aktuellen Verkehrssituation wird die Maßnahme der Stadt Bochum allerdings nicht. Schon jetzt sind auf den Teilabschnitten der besagten Straßen nur Anlieger erlaubt. Außerdem verkehren dort Busse und Straßenbahnen.
Stadt Bochum macht Viktoria- und Hans-Böckler-Straße fast „autofrei“
Allerdings verschärft die Stadt Bochum auf rund 500 Metern Viktoriastraße (zwischen ABC-Straße und Rathaus) und Hans-Böckler-Straße (zwischen Rathaus und Brückstraße) die Regeln: Nur noch Fuß- und Radverkehr ist dort erlaubt. Motorisiert darf nur noch der Linienverkehr auf die Straßen sowie Anlieger (Hier weitere NRW-News bei RUHR24 lesen).
Ein Problem, vor allem für Radfahrer, ist der Lieferverkehr, der den Einzelhandel an der Hans-Böckler-Straße beliefert. Immer wieder kommt es dort auf dem Radweg zu gefährlichen Situationen. Daher schränkt die Stadt die Lieferzeiten ein: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren dürfen bis 11 Uhr liefern, Elektrofahrzeuge bis 12.30 Uhr.
Anlieger dürfen weiterhin in „autofreien“ Bereich der Bochumer Innenstadt
Wer einen privaten Stellplatz auf den besagten Straßen hat, darf dort weiterhin parken. Wirklich „autofrei“ werden die beiden Straßenabschnitte in der Bochumer City also de facto nicht wirklich.
Immerhin: Zwei Buslinien müssen ab dem 4. Oktober eine andere Route fahren. Die Linie 353 (Bochum Blankensteiner Str. in Weitmar bis Bochum Hauptbahnhof) und 365 (Bochum Hbf bis Bochum Freiheitstraße, Wattenscheid) sind von der Maßnahme der Stadt Bochum betroffen.
Taxi und behinderte Menschen werden aus „autofreier“ Zone in Bochums City verbannt
Und auch die Taxi-Betriebe sowie Menschen mit Behinderung spüren die Maßnahme. Ihre Stellplätze werden von der Hans-Böckler-Straße und der Viktoria Straße verbannt und in nahe gelegene Straßen verlegt. Insgesamt schrumpft die Zahl der Parkplätze in dem „autofreien“ Abschnitt von aktuell 107 auf künftig 48.
Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24