Stadt warnt

„Kreativer“ Fuchs in Bochum gesichtet – wann Passanten 110 wählen sollten

Da Füchse in Bochum aktuell vermehrt Nahrung suchen, könnte es zu Treffen mit Menschen kommen. Die Stadt bittet die Bürger, sich richtig zu verhalten.

Bochum – Im belebten Ruhrgebiet sagen sich Fuchs und Hase wohl eher selten gute Nacht. Dafür ist in Städten wie Dortmund und Bochum einfach zu viel los. Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man auf wilde Tiere trifft?

Füchse sind in Bochum auf Nahrungssuche – Stadt bittet Bevölkerung um Abstand

In Bochum gibt es nach Angaben der Stadt aktuell schätzungsweise rund 1450 Füchse, das sind zehn Tiere pro Quadratkilometer – und es werden immer mehr. Nun verweist die Stadt auf verhaltensauffälligen Füchse im Bereich rund um das Weitmarer Holz – und erklärt, wie man sich bei Aufeinandertreffen verhalten soll.

Momentan ist Winter und in den Städten herrschen eisige Temperaturen. Wie die Stadt Bochum erklärt, sind die in Deutschland vorkommenden Rotfüchse daher verstärkt auf Futtersuche. Wer beim Spaziergang durch Grünflächen wie das Weitmarer Holz auf ein solches Tier stößt, sollte gewisse Regeln beachten.

Bochumer sollen Füchse nicht füttern – Tiere könnten Scheu verlieren

Zwar besteht laut der Stadt Bochum in einem solchen Fall „weder für den Menschen noch für Haus- und Wildtiere eine akute Gefährdungslage“. Dennoch sollten auch noch so große Tierliebhaber Abstand zu den schlauen Tieren halten.

Anders als in ländlichen Regionen, wo Füchse Zweibeinern generell eher aus dem Weg gehen, können die Tiere in Städten weniger Berührungsängste entwickeln – insbesondere dann, wenn sie von Menschen bereits gefüttert wurden. Sollte sich ein solches Tier einem Passanten nähern, bittet die Stadt Bochum, dieses nicht zu füttern!

Füchse sind erwiesenermaßen schlau – Stadt Bochum bezeichnet sie als „kreativ“ bei der Nahrungssuche

Schließlich seien Füchse bekannt dafür, bei der Suche nach Nahrung – dazu gehören laut der Deutschen Wildtierstiftung Aas, Kleinvögel, Vogeleier, wirbellose Tieren und Baumfrüchte – sehr kreativ zu werden. Nicht umsonst wird das Tier in Fabeln und Märchen stets als listiges Wesen beschrieben.

An diesem Bild ist tatsächlich etwas dran: „Schläue im Sinne von hochentwickeltem Problemlösungsverhalten ist tatsächlich ein charakteristisches Merkmal der Füchse“, erklärt Sven Herzog, Experte für Wildökologie und Jagdwirtschaft an der TU Dresden gegenüber dem Online-Magazin Bild der Wissenschaft.

Ihre Intelligenz trägt also maßgeblich zu ihrem Überleben bei, so Herzog weiter: „Füchse lernen schnell, erfassen Zusammenhänge und können ihr Wissen dann in raffinierte Strategien umsetzen, die ihnen das Überleben in vielen Situationen sichern“. Bochumer Passanten müssen sich also um Füchse weniger Sorgen machen, als um etwa bedrohte Tierarten.

Wer einen Fuchs in freier Wildbahn findet, sollte dringend Abstand halten.

Aggression oder Verletzung: Stadt Bochum rät in bestimmten Fällen zur Telefonnummer „110“

Sollte sich ein Fuchs gegenüber Spaziergängern allerdings aggressiv zeigen oder Anzeichen einer Verletzung aufweisen, bittet die Stadt Bochum darum, sofort die Polizei zu rufen. Diese wendet sich an den jeweils zuständigen Jäger, der weiß, was mit dem Tier zu tun ist.

Sorgen vor Tollwut müsse man sich nach Angaben der Stadt Bochum nicht machen. Zwar galt der Fuchs „lange als der Hauptüberträger der Tollwut (Lyssa-Virus)“.

Allerdings konnte man die Krankheit in der Vergangenheit dank einer großen Impf-Aktion unter Kontrolle bringen und ausmerzen. Wer dennoch auf Nummer Sicher gehen will, könne sich „nach einer Berührung oder einem Biss dennoch vorsichtshalber gegen Tollwut impfen lassen“.

Rubriklistenbild: © Hans Blossey/Imago

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