Social Media
„Bochum ist bunt“-Logo sorgt für wütende Reaktionen
Die Stadt Bochum hat mit einem Facebook-Post ein Statement gesetzt. Doch statt auf Sympathien zu stoßen, erntet das Social-Media-Team böse Kommentare.
Bochum – „Bochumistbunt“ – unter diesem Motto hat die Stadt Bochum jüngst auf ihrem Facebook-Kanal für ein gutes, diverses Miteinander geworben. Dazu postete sie das Logo der Stadt Bochum in Regenbogenfarben – doch das kam gar nicht gut an, wie RUHR24 feststellt.
Bochum erntet nach Facebook-Post Shitstorm
Jedenfalls hagelte es in der Folge jede Menge böser Kommentare. „Bochum ist vor allem teuer“, schreibt eine Userin, die offenbar mit den Preisen in der Stadt nicht einverstanden ist. Eine andere Frau kritisiert, dass Bochum vor allem festlicher sein dürfte. Sie vermisse den traditionellen Weihnachtsbaum vor dem Rathaus.
Der Post der Stadt Bochum entwickelt sich in der Folge zu einem Sammelbecken für – typisch Facebook – unzufriedene Bürger. Eine Userin schreibt „Bochum ist eine einzige graue und triste Baustelle“ und verweist damit auf die aktuell vielen Bauprojekte in der Innenstadt – etwa für das Viktoria Karree oder das Hochhaus namens „CityTower“ am Hauptbahnhof.
Stadt Bochum und VfL mit Regenbogen-Aktion
Dass die Stadt Bochum mit „Bochumistbunt“ – analog zu einer Trikot-Aktion des VfL Bochum – für ein friedliches Miteinander wirbt, hält ein User sogar für einen kalkulierten Marketing-Kniff: „Langsam wird es albern. Ich brauche keine Regenbogenfarben, ich akzeptiere die Menschen wie sie sind. Aber dass alle auf diesen Zug aufspringen, ist nur noch lächerlich.“
Die Logo-Umwidmung der Stadt Bochum findet parallel zur Fußball-WM in Katar statt. Das Austragungsland des Turniers sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen, vor allem im Hinblick auf Menschenrechte. Auch deshalb positionieren sich aktuell weltweit viele Akteure für ein friedliches Miteinander – so wie jetzt die Stadt Bochum.
Und was sagen die Deutschen im Allgemeinen zu solchen Solidaritätsbekundungen? Zumindest dem Tragen der „One Love“-Binde, wie es eigentlich Nationaltorwart Manuel Neuer bei der WM vorhatte, stimmen 46 Prozent der Deutschen einer Statista-Umfrage zufolge zu, 28 Prozent zeigen sich „neutral“. Nur 14 Prozent stimmen nicht zu.
Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24