Wahrzeichen der Stadt
Bochums Bergbaumuseum rostet – Sanierung soll zwei neue Attraktionen bringen
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Der Förderturm des Bergbaumuseums in Bochum ist in die Jahre gekommen und rostet vor sich hin. Die Schäden sind laut einem Papier der Stadt Bochum enorm.
Bochum – Dem bekanntesten Wahrzeichen Bochums geht es nicht gut. Der Förderturm des Bergbaumuseums rostet vor sich hin. An manchen Stellen sind die Schäden massiv, wie ein Papier der Stadt Bochum zeigt. Die Sanierung kostet Millionen Euro – doch danach könnte Bochum eine neue Touristen-Attraktion haben, weiß RUHR24.
Fertigstellung des Förderturms | Schachtanlage Germania, Dortmund-Marten: 1944 |
Wiederaufbau am Deutschen Bergbau-Museum Bochum | 1973 |
Gesamtgewicht der Gerüstkonstruktion | 650 Tonnen |
Bochum: Bergbaumuseum rostet an vielen Stellen – Sanierung kostet 3 Millionen Euro
Schrauben, Schweißnähte, ja sogar der Übergang vom Stahl zum Betonfundament des Förderturms am Bergbaumuseum weisen Korrosionsschäden auf. Rund 3 Millionen Euro, so die aktuellen Schätzungen das Haupt- und Finanzausschusses der Stadt, würde eine Sanierung des 71 Meter hohen Turms kosten. Mindestens 300.000 Euro müsste die Stadt Bochum davon beisteuern.
Die Investitionen in das 1943/1944 über der Zeche Germania in Dortmund-Marten errichtete und 1973 aufwendig nach Bochum verlegte Stahl-Konstrukt sind für die Stadt nicht unwichtig. Das Bergbaumuseum ist eines der wichtigsten Ausflugsziele in NRW, ist Wahrzeichen der Stadt und taucht auf ziemlich jeder Postkarte auf. Fast jedes Bochumer Kind besucht das Bergbaumuseum und den Förderturm mindestens einmal im Leben.
Bergbaumuseum Bochum: Förderturm war erst Anfang des Jahrtausends saniert worden
Anfang des Jahrtausends war der Förderturm zuletzt saniert worden, doch „an einzelnen Stellen ist das Fördergerüst bereits komplett durchgerostet“, heißt es in dem Papier des Bochumer Haupt- und Finanzausschuss. Die Sanierung, die jetzt schon als „aufwendig“ bezeichnet wird, erscheint also unumgänglich. Eine spätere Sanierung würde die Arbeiten unüberschaubar und unkalkulierbar machen, so der Ausschuss.
Die Sanierung des Förderturms muss also schnellstmöglich beginnen, möglicherweise noch in 2022, zumal jetzt noch wichtige Fördergelder dafür eingetrieben werden könnten. Diese wiederum könnten zusätzlich für weitere Umbaumaßnahmen am Turm selbst investiert werden – und der Stadt in der Folge neue Attraktionen bescheren.
Bochum könnte auf Förderturm des Bergbaumuseums eine neue Attraktion bekommen
So erhofft sich die Stadt, dass die Treppen zu den oberen Plattformen durch einen Ausbau erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten – schon jetzt sei die Nachfrage der Besucher da. Bislang endet der Aufstieg auf den Turm auf Höhe der Seilscheiben in rund 50 Meter Höhe. Die Treppen in höhere Sphären werden derzeit nur als Wartungs- bzw. Rettungsweg genutzt.
Die Planungen für den neuen Förderturm gehen sogar noch weiter: Eine neue Illumination könnte den Förderturm laut Planern zum „Brandenburger Tor Bochums“ machen. Individuell einstellbare Farbtöne könnten das Gerüst symbolträchtig in neuem Glanz erstrahlen lassen. Kurios: Erst vor kurzem war das Bergbaumuseum saniert worden. Zwischen 2016 und 2019 wurde das Haupthaus komplett neu konzipiert und erstrahlt seitdem in neuem Glanz.
Rubriklistenbild: © Daniele Giustolisi/RUHR24